Häufige Probleme bei Kindern
Einführung
Im folgenden großen Abschnitt geht es um das Fortbestehen frühkindlicher (primitive) Reflexe als mögliche Ursache von Problemen im Bereich der Wahrnehmung, der Motorik, der Lateralität, des Verhaltens und des Lernens
Kommt es nicht zur problemlosen Hemmung und Integration der frühkindlichen Reaktionsmuster, so kann die nachfolgende Entwicklung zwar weiter voranschreiten, jedoch tut sie das auf einem unsicheren Fundament. Der Bedarf an Hemmung bzw. die Notwendigkeit zur beständigen Kompensation der Restreaktionen der frühkindlichen Reflexe besteht - häufig lebenslang - weiter. In solchen Fällen spricht das INPP von einer neurologischen Entwicklungsverzögerung, die an fortwirkenden Resten frühkindlicher Reflexe erkennbar ist.
Restreaktionen frühkindlicher Reflexe können danach einen nicht unwesentlichen Anteil an den so genannten unspezifischen Störungen haben, die zu häufigen Diagnoseunsicherheiten und zu der Erfahrungen vieler Therapeuten führen, dass sie bei manchen Kindern trotz intensiver Bemühungen nicht die erwünschten Behandlungserfolge erzielen, weil „irgendetwas sie festhalte".
Viele Störungsbilder bei Kindern, die uns manchmal so rätselhaft erscheinen, geraten damit in einen neuen Deutungszusammenhang, denn so manche Verhaltensauffälligkeit, grob- und feinmotorische Ungeschicklichkeit, unerklärliche Lernproblematik bei deutlich vorhandener Intelligenz kann somit als Folge fortwirkender (persistierender) Restreaktionen der primitiven Reflexe oder um nicht besonders effektiv diese Restreaktionen kompensierende Maßnahmen angesehen werden. Denn abhängig von Intelligenz und familiärem Umfeld ist ein Kind unterschiedlich erfolgreich zu einer solchen Kompensation in der Lage.