Home
Was machen wir?
Wem helfen wir?
Das INPP-Konzept
Reflexbeispiele
Häufige Ursachen
Häufige Probleme
Im Vorschulalter
Im Schulalter
AD(H)S-Kinder??
Elternfragebogen
Die konkrete Hilfe
Kita & Schule
Aktuelles
Leseempfehlungen
Interessante Links
Sprechzeiten
Über uns
Kontakt
So finden Sie uns
Impressum
Darenschutzerklärung

 

 

 

AD(H)S-Kinder ??  Konzentration und das AD(H)S-Problem 

 

Zusammenfassung

 

Bei den als AD(H)S-Kinder eingestuften Schülern ergeben sich aus der wissenschaftlich fundierten Perspektive der neurophysiologischen Entwicklungsförderung nicht selten andere Sichten hinsichtlich der Problemursachen und Behandlungsmöglichkeiten dieser Menschen. Das resultiert vor allem daraus, dass ein sehr hoher Prozentsatz der Symptomatik von AD(H)S-Kindern und von Kindern mit Restreaktionen frühkindlicher Reflexe gleich sein können, aber bei den Ursachen eien wesentlich geringere Übereinstimmung anzunehmen ist.

 

 

***

 

 

 

Konzentrationsschwächen sind neben den konkreten Lernschwächen der von Eltern und Lehrern am häufigsten angesprochene Ursachenbereich für Schulprobleme. Allerdings zeigt die Praxis, dass es sich hierbei eher selten um toriginär eigenständige Konzentrationsprobleme handelt. Viel häufiger sind die Ursachen an anderer Stelle zu suchen. Oft erscheinen die nach außen hin sichtbaren Phänomene, vermittelt über verschiedene, oft zusammenwirkende Faktoren, an der Oberfläche als Konzentrationsschwächen. Dies ist auch bei der Betrachtung der Folgewirkungen von fortwirkenden Restreaktionen frühkindlicher Reflexe zu beachten, da sich hier oft ähnliche Zusammenhänge ergeben.

 

Davon auszunehmen sind die Kinder, die tatsächlich von einer AD(H)S-Problematik getroffen sind. Forscher und Praktiker weisen hier vor allem auf einen sehr hohen Prozentsatz (etwa 85%) bei der Kombination von ADS und Moro-Restreaktionen hin. Mit Blick auf AD(H)S-Kinder ergeben sich enge Folgewirkungen eines TLR, oft in Kombination mit STNR-Restreaktionen. Aber auch auf eine nicht seltene Vermischung von Moro- und ATNR-Restreaktionen wird von den Wissenschaftlern hingewiesen. (Beigel, Flügel, S. 113-115, 133)

 

Außerhalb des AD(H)S-Bereiches scheinen nur Moro-Restreaktionen für wirkliche, eigenständige, ursächliche Konzentrationsprobleme verantwortlich zu sein, bedingt durch die nahezu permanente Hypersensitivität und hohe Dauerwirkung verschiedener Stresshormone. Aber selbst bei diesem Reflex ergibt sich eine enge Verbindung von Ausdauerproblemen und (scheinbaren) Konzentrationsschwächen. (Beigel, Flügel, S. 111; Goddard, Begreifen, S. 26f.)

 

Schnelle Erschöpfung der Konzentrationsfähigkeit durch die Notwendigkeit, unablässig beim bloßen Sitzen oder Stehen übermäßig bewusste Aufmerksamkeit aufbringen zu müssen, zeichnet nicht selten ein TLR-Kind aus. Hier ist wieder auf das Wirken der mangelhaften Einstellung der Augen- und Labyrinthstellreaktionen hinzuweisen, als Folge eines persistierenden TLR. Diese Situation verringert zudem die Kapazität für die Bewältigung intellektueller oder auch arbeitsorganisatorischer Aufgaben. Die Folgen, mangelnde Leistungen und Ordnung, werden häufig der Konzentration „zugeschoben“. 

 

STNR-Restreaktionen ziehen nicht selten eine kurze Aufmerksamkeitsspanne und mangelnde Konzentrationsfähigkeit nach sich. Ähnliches können Restreaktionen des Spinalen-Galantreflexes verursachen. Ausgelöst durch einwirkende Reize im Lendenwirbelbereich (z.B. ungünstige Stuhllehne oder Gürtel) können eine allgemeine Unruhe, erhöhte Ablenkbarkeit und ein nerviges Herumrutschen auf dem Stuhl und damit eine Störung der Konzentration hervorrufen. Das sind dann die Kinder, die die viel zitierten „Hummeln in der Hose“ haben, ständig ihre Körperhaltung ändern, zappeln und hin und her rutschen. Es ist klar, dass ein solches Verhalten die Konzentration und das Kurzzeitgedächtnis beeinträchtigt.

 

Im Kontext von originären oder provozierten Konzentrationsschwächen werden sehr häufig Probleme bei der Ordnung, der Arbeitsorganisation und –geschwindigkeit in der Schule, aber auch zu Hause, genannt. Auch hier ist immer zu analysieren, ob es sich um wirkliche Ursachen oder Folgen anderer Faktoren handelt. Mit Blick auf originäre Ursachen ist vor allem auf das Probleme der unentschiedenen oder „falschen“ Lateralität (Seitigkeit von Hand, Ohr, Auge) zu verweisen. So konstatiert Beigel mit Blick auf Restreaktionen des ATNR z.B., dass als Ergebnis unentschiedener Seitigkeit die Verlangsamung geistiger Prozesse und physischer Reaktionen eintreten kann, und das alles bei guter bis sehr guter Intelligenz. (Beigel, Flügel, S. 125)

 

Viele der hier aufgeführten Erscheinungen von Aufmerksamkeits- und Konzentrationsschwächen findet man bei Kindern, die als AD(H)S-Kinder eingestuft wurden. Aus der Optik eines neurophysiologischen Entwicklungsförderers können aber viele dieser Erscheinungen relativ klar in den Zusammenhang mit fortbestehenden Restreaktionen frühkindlicher Reflexe gestellt werden. Damit ist dann nicht nur die Zuordnung des betreffenden Kindes zur Gruppe der AD(H)S-Kinder neu zu hinterfragen, sondern es ergeben sich in der Folge auch andere nachhaltige Hilfemöglichkeiten jenseits aller Medikamente und Verhaltens- und Konzentrationstherapien. 

 

 

Top
PD Dr. Bernd Schröter Neurophysiologische Entwicklungsförderung  | E-Mail: inpp-dr.schroeter@web.de I Tel.: Düren 02421-2084704; Simmerath 02473-9271209; Aachen 0241-94315536